Raus aus der Komfortzone – wie man Ängste im Job überwinden kann

Keynote-Vortrag von Fernsehjournalist, Autor und Schauspieler Jenke von Wilmsdorff am Donnerstag, 17. September, 14.30 Uhr.

Zukunft PersonalJenke von Wilmsdorff ist alles andere als der geborene Draufgänger: Erst als Heranwachsender befreite sich der prominente Fernsehjournalist, Autor und Schauspieler aus eigener Kraft von seinen Ängsten. Sein Credo „Wer wagt, gewinnt!“ ermutigt ihn heute nicht nur dazu, in spektakulären Selbstversuchen über gesellschaftliche Missstände aufzuklären, es lasse sich auch „eins zu eins“ auf den Arbeitsalltag in Deutschland übertragen, ist der 49-Jährige überzeugt. Messe Zukunft Personal spricht er über entwicklungshemmende berufliche Komfortzonen.

Ängstlich, kontaktscheu und extrem strukturbedürftig – so charakterisiert sich Jenke von Wilmsdorff selbst in der Rückschau auf seine Kindheit. Erst in der Pubertät erfolgte eine Zäsur: „Da merkte ich langsam, dass es mir nicht gefällt, wie sehr mich diese Angst einengt, wie sehr sie mir die schönen Momente im Leben raubt und mich überhaupt nicht so sein lässt, wie ich eigentlich bin.“ Der Heranwachsende stellte sich schrittweise seinen Ängsten, überwand seine Scheu vor dem Ungewohnten und Fremden. Was ihm dabei half, war seine Neugier: „Ich bin ein irrsinnig neugieriger Mensch – das war ich schon immer.

Stillstand in der persönlichen Entwicklung vermeiden

Dieser Selbstfindungsprozess sei nicht etwa abgeschlossen, sondern setze sich weiter fort – mit jeweils neuen persönlichen Zielen: „Das ist ja ein Prozess, der hoffentlich niemals aufhört. Wenn ich sage, jetzt bin ich hundertprozentig bei mir angekommen, jetzt ist alles gut, ist das eine Form von Stillstand“, gibt Jenke von Wilmsdorff zu bedenken. Diese Gefahr – und noch einige andere Risiken mehr – sieht er auch im Berufsalltag.

Die Erfahrungen, die er bei seinen Einsätzen in Extremsituationen sammle, ließen sich „wunderbar eins zu eins“ auf das Arbeitsleben übertragen, meint von Wilmsdorff. „Im Endeffekt geht es immer um Herausforderungen, um Ängste, die uns daran hindern, erfolgreicher und noch engagierter zu werden.“ Während er beispielsweise in einem Flüchtlingsboot eine Reise ins Ungewisse antrete, gebe es auch im Berufsleben immer wieder herausfordernde Entwicklungsmöglichkeiten ohne klar vorhersehbare Folgen. „Und da sagen sehr viele Menschen ‚nein, ich bleibe lieber in meiner Komfortzone‘.“

Stark gewandelter Arbeitsalltag belastet Mitarbeiter

Hinzu komme der schnelle Wandel in der Arbeitswelt: Während vor einigen Jahrzehnten in vielen Berufen noch Muskelkraft benötigt wurde, qualmten heute die Köpfe vorm Computer. Trotz dieser Verlagerung auf geistige Tätigkeiten seien die Menschen erschöpfter denn je: „Die Frage ist doch: Laugt uns die Art und Weise, die unterschiedlichen Arbeiten, die ja hauptsächlich geistig sind, nicht ebenso sehr aus?“, so Jenke von Wilmsdorff. Ein Vorteil körperlicher Arbeit sei zudem die körperliche Verausgabung, die wie ein Stress-Ventil wirke – was Büroarbeiter erst beim Joggen oder beim Workout im Fitness-Studio nachholten. Ala alarmierend in diesem Zusammenhang betrachtet der Journalist auch die steigende Zahl psychischer Erkrankungen. „Das ist ein Riesenproblem, weil es immer mehr Menschen betrifft. Es sind aber auch mehr geworden, die jetzt endlich darüber reden.“

Zwei verschiedene Arten von Komfortzonen

Trotz dieser Risiken in der Arbeitswelt warnt der Journalist vorm Rückzug in die Komfortzone, die allein zur Abschirmung diene und letztendlich zur Selbstaufgabe führe. „Der Mensch hofft, dass sich etwas verändert, macht dafür aber nichts. Das ist für mich keine Komfortzone, sondern eine Verhaltenszone.“ Ganz anders hingegen bewertet von Wilmsdorff die persönlich gestaltete Komfortzone, die ein Leben und Arbeiten nach eigener Fasson und Bedürfnislage ermöglicht. „Das ist eine Komfortzone, die ich super finde. Die beiden muss man unterscheiden.“

Großen Respekt empfindet der hartgesottene Jobtester vor einem gehobenen Managerposten oder einer politischen Führungsrolle: „Einen echten Konzern zu leiten oder vielleicht auch ein hohes Amt in der Politik auszuüben – das würde mich schon irrsinnig reizen“, erklärt der 49-Jährige. „Ich glaube, dass die meisten Menschen ein völlig falsches Bild davon haben, wie so ein Job aussieht, welche Belastung damit verbunden ist.“

Keynote-Vortrag auf der Zukunft Personal in Köln

Auf der Messe Zukunft Personal in Köln ist Jenke von Wilmsdorff demnächst live zu erleben: Am 17. September appelliert der prominente Schauspieler und Reporter in einem Keynote-Vortrag an die Messebesucher, Ängste zu überwinden und sich aus entwicklungshemmenden Komfortzonen im Berufsleben zu befreien.

„Wer wagt, gewinnt“ – Ausbruch aus der Komfortzone“,

Donnerstag, 17. September 2015, 14:30 bis 15:45 Uhr, anschließend Public Interview koelnmesse, Halle 2.1 | Praxisforum 1 – Keynote Forum

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